Nachruf Kurt Stenzel
Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Kurt Stenzel, der am 7. November 2024 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Kurt war nicht nur ein herausragender Sportler und Trainer, sondern auch ein Mensch, der mit seiner offenen, warmherzigen Art und seinem enormen Fachwissen Generationen von Sporttreibenden geprägt hat.
Seit 2001 war Kurt ein unverzichtbarer Bestandteil der Bildungsarbeit des Hessischen Leichtathletik-Verbandes. Über 23 Jahre lang war er ein Ratgeber und Vorbild für viele Trainer- und Übungsleiter:innen. Besonders in der Ausbildung von Lauf-TREFF-Leitenden und im Bereich der Breitensport-Ausbildung hat er seine Leidenschaft für die Leichtathletik und für die Entwicklung der Menschen die er anleitete eingebracht. Seine Trainingsmethoden waren stets kreativ, abwechslungsreich und vor allem eines: immer voller Freude.
Als Physiotherapeut, Sportlehrer, Athletik- und Lauftrainer, sowie über zwanzig Jahre lang verantwortlicher Trainer der Leistungssportgruppe bei Spiridon Frankfurt, prägte er das Leben vieler Laufsportbegeisterter. Was ihn auszeichnete, war nicht nur seine Expertise, sondern vor allem seine Fähigkeit, die Menschen ganzheitlich zu betreuen. Für ihn waren sie nicht nur Sportler, sondern Persönlichkeiten, die er mit Herz und Hingabe unterstützte, um sie nicht nur sportlich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Kurt legte bei der Gestaltung seines Trainings Wert auf Kreativität, Anpassungsfähigkeit und ein gutes Laufgefühl, anstatt sich strikt an zeitliche Vorgaben zu halten. Er variierte Schrittfrequenzen und koordinative Übungen, sodass das Training nie langweilig, sondern stets eine Herausforderung war. Besonders wertvoll war, wie er mit dem Lauf-ABC nicht nur die Technik förderte, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmenden schuf. Lachen, Gespräche und das gemeinsame Erleben machten seine Trainingsstunden zu etwas ganz Besonderem.
Bei seiner Trainingsgestaltung konnte er sein Wissen aus seiner herausragenden Karriere als Spitzensportler einfließen lassen. Als Beispiele: Von 1988 bis 1993 hielt er mit 1:01:02 std (Grevenmacher/ Luxemburg) den Deutschen Rekord im Halbmarathon, der weiterhin die drittschnellste Zeit in der deutschen Bestenliste ist. Darüber hinaus war er zwölfmal Deutscher Meister. Er verstand es wie kaum ein anderer, die perfekte Balance zwischen technischer Präzision und dem Entwickeln eines persönlichen Laufgefühls zu finden. „Laufe locker und schön“, war sein Mantra, und es war mehr als nur eine Aufforderung zum lockeren Laufen – es war eine Einladung, das eigene Körpergefühl zu entdecken und die Freude am Laufen zu erleben.
Aber Kurt war nicht nur als Trainer und Sportler ein Vorbild. Er war vor allem ein wunderbarer Mensch und ein liebevoller Familienvater. Seine Familie war auch in den schweren letzten Monaten seines Lebens sein Rückhalt. Seit dem 7. November 2024 ruht Kurt in Frieden.
Der Hessische Leichtathletik-Verband dankt Kurt von Herzen für seinen außergewöhnlichen Beitrag zum Sport und für all das Gute, das er in die Leichtathletik und in das Leben vieler Menschen gebracht hat. Wir werden ihn nie vergessen und trauern um einen außergewöhnlichen Menschen, Trainer und Freund.
Kurt, du wirst immer in unseren Herzen bleiben.
Clara & Christina im Namen des HLV-Teams