Speerwerferin Jana Marie Lowka überzeugt beim Werfer-Europacup mit einer neuen Bestweite

  13.03.2023    HLV Wettkampfsport

Mit doch recht unterschiedlichen Ergebnissen kehrte das Hessen-Quartett im DLV-Team vom Werfer-Europacup aus Leiria zurück. Einen richtig tollen Auftritt in Portugal hatte Jana Marie Lowka (Eintracht Frankfurt), die als amtierende deutsche Winterwurf-Meisterin mit einer Jahresbestmarke von 53,82 Metern angereist war. Doch bereits nach dem ersten Wurf war diese Marke bereits getilgt, nachdem der Speer auf 54,87 Meter flog. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn schon im zweiten Durchgang folgte eine Steigerung auf hervorragende 58,01 Meter. Also gar nicht mehr so weit weg von Janas persönlicher Bestmarke, die seit 2022 bei 58,75 Metern notiert. Doch der Wettkampf in Leiria war ja noch nicht beendet. Der Endkampf begann dann mit einem ungültigem Versuch, dem 57,36 Meter folgten. Nach dem Motto „das Beste zum Schluss“ gelang der in Offenburg lebenden Eintrachtlerin dann eine weitere Steigerung. Ihr 600 Gramm schweres Sportgerät bohrte sich erst bei 58,89 Metern in den Rasen. Mit diesem neuen „Hausrekord“ belegte Lowka einen starken vierten Platz. Der Tagessieg ging an die Griechin Elina Tzengko, die noch der U23 angehört und sich mit ihren 63,65 Metern hier an die Spitze der europäischen Jahresbestenliste setzte. Die beiden nächsten Plätze auf dem Podium gingen nach Serbien. Marija Vucenovic holte mit 60,56 Metern die Silbermedaille. Beachtlich die 59,83 Meter ihrer Landsfrau Adriana Vilagos. Sie ist sogar noch U20-Jugendliche und ist mit ihrer Weite von Leiria momentan Führende im World-Ranking.
Marius Karges ging als U23er für das deutsche Männer-Team in den Diskusring. Der Eintrachtler präsentierte sich jüngst bei den nationalen Titelkämpfen in Halle/Saale mit tollen 62,43 Metern in bestechender Frühform. Diesmal ging es nicht ganz so weit, aber die 60 Meter knackte der U20-Weltmeister von Cali auch wieder. Die ersten drei Würfe (52,94 m, 58,74 m und 57,74 m) klappten noch nicht optimal. Auch der Endkampf begann mit 56,28 Metern eher unrund. Dann flog der Diskus auf 59,16 Meter - eine 60er Weite war in Sicht. Damit klappte es dann beim letzten Durchgang, als gute 60,94 Meter in die Wertung eingingen. Ein siebter Platz im A-Finale war der verdiente Lohn. An der Spitze des Feldes bewegte sich der Slowene Krstjan Ceh mit der Weltjahresbestweite von 68,30 Metern in einer anderen Liga. Alin Firfirica (ROM) und Martin Markovic (CRO) hatten mit 63,78 bzw. 62,20 Metern einen gehörigen Rückstand auf den Weltmeister von Eugene.
Die Athletin mit der größten internationalen Erfahrung unter den vier Hessen war zweifelsfrei Samantha Borutta, war sie doch schon bei Olympia, den Weltmeisterschaften und auch der Heim-EM in München im Einsatz. Die Eintrachtlerin hatte als Empfehlung für den Europacup ebenfalls ein nationalen Winterwurf-Titel im Gepäck. In den Bereich der Weite von Halle (66,59 m) flog dann auch der Hammer in Portugal. Mit 66,23 Metern stand letztendlich ein neunter Platz im A-Finale in der Ergebnisliste. Es fehlte aber irgendwie ein kleiner Ausreißer nach oben. Zudem wurde Borutta noch von vier Athletinnen im B-Finale übertroffen. Eine auch international beachtliche Marke setzte ganz früh in der Saison Sara Fantini. Die 25-Jährige Italienerin führt mit starken 73,26 Metern aktuell die Weltbestenliste an. Auch für Silber und Bronze waren Weiten jenseits der 71 Meter gefragt. Bianca Ghelber (ROM) wurde mit 71,52 Metern Zweite, ein Stück dahinter sortierte sich die Dänin Katrine Jacobsen (71,08 m) ein.
Bei den „Deutschen“ hatte Sören Klose mit 70,16 Metern schon überzeugt. Gegen die internationale Konkurrenz in der U23 blieb der Adlerträger aber leider ein ganzes Stück hinter dieser Marke zurück. So musste Klose mit 66,44 Metern und einem zehnten Platz zufrieden sein. Eine Klasse für sich war Top-Mann Mykhaylo Kohan. Der Ukrainer kam mit dem Druck der Favoritenrolle bestens klar, lieferte hervorragender 75,80 Meter ab, was auch die Führung (U23) in Europa bedeutete. Stark auch die 72,42 Meter des Polen Dawid Pilat.
Am Ende der beiden Tage von Leira hatten die deutschen Frauen und die männliche U23 Siege in der Team-Wertung im Gepäck. „Wenn man gesehen hat, wie sich die ganze Truppe angefeuert und unterstützt hat, hat man gemerkt, dass da eine mannschaftliche Geschlossenheit ist. Die jungen Athletinnen und Athleten haben sich sehr gut integriert“, so der Leitende Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang.

erstellt von Jens Priedemuth